Das Modul A findet in vier verschiedenen Bereichen/ Arbeitsgruppen statt: AG Hoch/ Bauer (LIMES), AG Nöthen (Institut für Humangenetik/ life&brain), AG Schorle (Pathologie UKB) und AG Brüstle (life&brain). In den vier Wochen in verschiedenen Disziplinen werden auch die unterschiedlichsten Themenbereiche behandelt. In der AG Hoch werden vor allem die Genetik und die Arbeit mit dem Modellorganismus Drosophila vermittelt, hier wird viel praktisch gearbeitet (Reporter-Assay, IF-staining, Behavior Assays). In der AG Nöthen gibt es einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Humangenetik, vor allem in Bezug auf genetische Erkrankungen. Außerdem werden NGS und –omics-Techniken mit kleinen Übungen präsentiert. In der AG Schorle werden im Bereich der Entwicklungspathologie Experimente wie Pronukleusinjektion (gene editing) und die Reprogrammierung von Zellen durchgeführt. Außerdem wird ein Einblick in die Histologie gegeben. Die Praktikumswoche im life&brain/ AG Brüstle dreht sich vorwiegend um Stammzellbiologie (induzierte Pluripotente Stammzellen), sowie um verschiedene Themen in der Neurobiologie. Es wird ein Einblick in die Entwicklung neuer Techniken zur Zell-Reprogrammierung und zur Forschung an cerebralen Organioden gegeben.
Innerhalb der vier Wochen präsentiert jeder Praktikumsteilnehmer ein Paper, meist zu den Themen der jeweiligen Woche. Zum Rekapitulieren der Praktikumswoche werden am Freitagnachmittag Abschlusspräsentationen über die Ergebnisse der Experimente gehalten. Nach Beendigung des Moduls muss sich außerdem jeder Student aussuchen, bei welchem der vier Prüfer er seine mündliche Prüfung ablegen möchte. Die Prüfung umfasst fachtheoretische Fragen, sowie Gedankenspiele zu verschiedenen denkbaren Experimenten, bezogen auf die in der Praktikumswoche durchgeführten Versuche.
Das einmonatige Modul wird von der AG Mayer und AG Famulok vom LIMES Institut und der AG Gütschow des pharmazeutischen Instituts in Bonn betreut. Morgens finden Seminare statt, mittags lernen die Studierenden in kleinen Gruppen Labore und wichtige Grundarbeitstechniken kennen. An zwei Tagen berichtet ein Mitarbeiter von der Bayer AG über seine dortige Arbeit und seinen Werdegang. Inhaltlich geht es in den Seminaren, wie auch im Labor, um Entdeckung, Gewinnung, Entwicklung, und Analyse von Arzneistoffen. Unter anderem werden small molecules nach ihrer Inhibitorfunktion gescreent, Fluoreszenz-Polarisationsassays mit Aptameren durchgeführt, oder bekannte Arzneistoffe extrahiert und synthetisiert. Am Ende des Praktikums stellt jede Gruppe einen Versuch in einer Postersession dar. Nach dem Praktikum erfolgt eine mündliche Prüfung über die erlernten Inhalte.
Das Modul C1 wird betreut von der AG Gabi (Institut für experimentelle Immunologie), AG Wilhelm (Institut für klinische Chemie und Pharmakologie), AG Spengler/AG Nattermann (Institut für innere Medizin), AG Hölzel (Institut für klinische Chemie und Pharmakologie) und AG Latz (Institut für angeborene Immunität).
Morgens und nachmittags findet ein Seminar statt, in dem thematisch die Versuche des jeweiligen Tages oder der jeweiligen Woche besprochen werden. Dazwischen findet der praktische Teil in Kleingruppen im Labor statt. Die erzielten Ergebnisse werden am Ende der Woche von den Studierenden vorgestellt und mit den Betreuern diskutiert. Jeder Studierende stellt zudem eine Publikation meist passend zum Thema der entsprechenden Woche vor. In dem Modul werden grundliegende immunologische Techniken erlernt und das immunologische Wissen aus der Vorlesung vertieft. Zu den verwendeten Methoden gehören das Kultivieren von Zellen, Isolation von Immunzellen aus murinen Organen sowie humanen Blut, FACS, MACS, Fluoreszenz Mikroskopie, Western Blotting, ELISA, Genotypisierung mittels Echtzeit-PCR und das Designen von sgRNAs für ein CRISPR-Cas9 Experiment (in silico). Zum Abschluss des Moduls findet eine kurze mündliche Prüfung statt, in welcher die durchgeführten Versuche und allgemeines immunologische Wissen geprüft wird.
Das Modul C2 wird von AG Burgdorf, AG Förster, AG Kolanus, AG Kiermaier und AG Mass des LIMES Instituts durchgeführt. Dementsprechend geht es thematisch um verschiedene Zellen des Immunsystems und deren Differenzierung, Aktivierung und Effektorfunktionen. Es werden unter anderem Methoden wie ELISA, Durchflusszytometrie, Mikroskopie, Zellkultivierung und verschiedene Färbungen erlernt. Zudem bekommt man die Möglichkeit Immunorgane von Mäusen zu präparieren. Zum Abschluss jeder Woche werden die Ergebnisse der Versuche in 3er-4er Gruppen kurz vorgestellt. Einmal innerhalb der vier Wochen hält jeder eine Paperpräsentation, um dessen Methodik und Ergebnisse den anderen näher zu bringen.
Das Modul D wird von AG von Kügelgen und AG Pfeifer des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Thematisch wird sich mit der Pharmakologie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) sowie viralem Gentransfer beschäftigt. Es findet jeden Vormittag eine Art Vorlesung zu verschiedenen Gruppen von Arzneimitteln statt. Es werden unter anderem Methoden wie Zellkultivierung, Mikroskopie, qPCR, Calcium-Fluorimetrie und Transduktion von Zellen mit Viren erlernt. Meist präsentiert man am Ende jeder Woche in Gruppen die Ergebnisse der Versuche. Zudem stellt jeder anhand einer Publikation eine Kristallstruktur eines GPCRs vor. Es findet eine kurze mündliche Abschlussprüfung statt.
Modul E wird von drei Arbeitsgruppen des LIMES Institutes betreut: AG Schultze, AG Förster und AG Hoch/Bauer. Thematisch werden Sequenzierungstechniken insbesondere ATAC-Seq und CHIPSeq, Gene editing mittels CRISPR/Cas9 und weitere Genetargeting Ansätze in den Modellen Maus, Drosophila und Zebrafisch behandelt. Das Modul ist unterteilt in praktische Arbeit im Labor, sowie einen bioinformatischen Teil am Computer. Jeder Studierende präsentiert während des Moduls eine Publikation passend zum jeweiligen Thema. Zudem werden am Ende jedes Teils des Modules Ergebnispräsentationen in Kleingruppen gehalten. Es gibt keine weitere Prüfung.
Das vierwöchige Modul F wird von den Arbeitsgruppen Thiele, Lang, Burgdorf und Kolanus des LIMES-Instituts durchgeführt, wobei jede AG eine Woche in der genannten Reihenfolge betreut. In der AG Thiele beschäftigt man sich mit Lipidmetabolismus und nutzt Click-Labelling zur Nachverfolgung des Lipidstoffwechsels. Hauptmethoden sind hier die Massenspektrometrie und die Dünnschichtchromatographie. In der 2. Woche (AG Lang) geht es um klassische Fluoreszenzmikroskopie sowie hochauflösende STED-Mikroskopie und Immunfluoreszenzfärbung von Proteinen. Die 3. Woche (AG Burgdorf) beschäftigt sich mit der Proteinbiochemie des Mannose-Rezeptors. Die genutzten Methoden sind Affinitätschromatographie, Western Blotting, SDS-PAGE und ELISA. In der letzten Woche in der AG Kolanus setzt man sich mit der Motilität von dendritischen Zellen auseinander, wobei verschiedene Migrationsassays (3D-Kollagen / Transwell) angewendet werden. Außerdem wird die moderne Mikrofluidik demonstriert sowie die Zellmorphologie durch Immunfluoreszenzmarkierung untersucht.
Jeder Student hält während der 4 Wochen einen Vortrag über einen Primärartikel sowie am Ende jeder Woche eine Präsentation über die Ergebnisse der entsprechenden Woche (entweder allein oder in Gruppen).
Stand: März 2020, geschrieben von Sophie Müller, Jannis Spintge, Chiara Schiller & Isabel Stötzel