Zweites Semester
Im zweiten Semester finden Vorlesungen statt in den Modulen Statistik, Biophysik, Biochemie und Anatomie/Histologie, sowie ein wöchentliches Physik-Praktikum. Dieses baut auf der Vorlesung des ersten Semesters auf. Außerdem kann man bereits Wahlmodule belegen, wenn man möchte, empfohlen wird dies jedoch eigentlich erst ab dem 3. - 4. Semester.
Zu Statistik gibt es außerdem eine wöchentliche Übung, zu Biochemie ein Seminar und ein Tutorium.
Praktika gehören auch in diesem Semester dazu. In Biochemie gibt es vier Praktikumstage während der Vorlesungszeit und in Anatomie findet ein zweiwöchiges Praktikum in den Ferien statt, welches sich vor Allem mit dem histologischen Aspekt der Vorlesung befasst.
Leistungspunkte: 2,4 (zählen zum Modul Allgemeine Biologie aus dem ersten Semester)
Einmal wöchentlich findet diese Vorlesung, gehalten von Herrn Prof. Lang vom LIMES-Institut, statt. Sie befasst sich mit den Grundlagen der Biophysik und setzt sich recht intensiv mit verschiedenen Methoden der Mikroskopie und den physikalischen Phänomenen, auf denen diese beruhen, auseinander. Vorgestellt werden zum Beispiel neueste Techniken wie STORM oder STED-Mikroskopie, wodurch die Vorlesung einen aktuellen und praxisnahen Bezug hat.
Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen, deren Note zu 20% in die Gesamtnote des Moduls Biologie eingerechnet wird. Die Klausur orientiert sich stark an den Tafelanschrieben des Professors, es lohnt sich also diese gut zu lernen. Da die Klausur schon Mitte des Semesters geschrieben wird ist die Menge des Stoffes auch überschaubar.
Leistungspunkte: insgesamt 2 (Klausur zur Vorlesung)
Diese Vorlesung wird gemeinsam mit den Medizinstudenten besucht und findet auf dem Venusberg statt, jedoch dauert sie nicht bis zum Ende des Semesters. Sie dient der Vermittlung von Wissen über Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik und stellt einige statistische Testverfahren und Möglichkeiten zur statistischen Auswertung experimenteller Daten vor. Alles findet vor dem Hintergrund von medizinischen Beispielen statt.
Begleitend findet eine wöchentliche (Pflicht-)Übung statt, in der Aufgaben bearbeitet werden, die vom Typ her den Klausuraufgaben entsprechen. Da die Klausur für molekulare Biomediziner dieselbe ist wie für die Medizinstudenten, ist sie als multiple-choice Klausur mit Fragen von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gestellt.
Leistungspunkte: 10 insgesamt (aus der Klausur, Praktikum und Seminar müssen aber erfolgreich abgeschlossen werden)
Die Biochemie-1-Vorlesung wird von Herrn Prof. Thiele gehalten, der auch die BC2-Vorlesung übernimmt. Hier stehen vor allem die großen Stoffwechselwege wie Glykolyse, Citratzyklus und Atmungskette im Mittelpunkt. Außerdem werden Enzyme und Enzymkinetik recht ausführlich behandelt und biochemische Vorgänge während der Transkription besprochen.
Es gibt ein begleitendes Seminar, in dem wöchentlich allgemeine oder aktuelle Themen im Zusammenhang mit den Vorlesungsinhalten besprochen werden. Hinzu kommt ein Praktikum, welches vier Termine zu je vier Stunden während der Vorlesungszeit umfasst. Im Vorhinein findet zu jedem Praktikumstag ein Seminar statt; nach dem Versuch wird ein Protokoll oder zumindest eine Auswertung der Ergebnisse verfasst, welche an einem weiteren Seminartermin vorgestellt werden. Ein weiterer Teil sind zusätzliche Seminare, in denen jeder einen 5-minütigen Vortrag zu einem Vorlesungsthema halten muss. Diese werden genau wie das Praktikum nicht benotet, aber das Bestehen ist Voraussetzung für das Bestehen des Gesamtmoduls.
Auch hier wird ein von Studierenden geleitetes Tutorium angeboten in dem die Vorlesungsinhalte besprochen werden und klausurrelevante Aufgaben geübt werden.
Leistungspunkte: 10 insgesamt (7,5 aus der Klausur und 2,5 von der Präsentation)
Die Anatomievorlesung behandelt drei Schwerpunkte, die Zellbiologie (nur sehr knapp), und die makroskopische Anatomie sowie die Histologie der Organsysteme. Es geht in dieser Vorlesung weniger darum, Knochen- und Muskelnamen auswendig zu lernen, sondern Struktur- und Funktionsbeziehungen der Organe und Zellen zu verstehen. Dennoch müssen Aufbau und Histologie vieler Organe natürlich auswendig gelernt werden, da die Klausur auch dies umfasst. In der Klausur werden sowohl Detail-, als auch Verständnisfragen behandelt.
Begleitend zur Vorlesung findet ein Seminar statt, in dem Studierende wissenschaftliche Publikationen zum jeweiligen Thema vorstellen. Die Vorträge und die mündliche Beteiligung im Seminar sind benotet und machen 25% der Modulgesamtnote aus.
In den Semesterferien liegt ein Praktikum, welches vor allem die Histologie näher behandelt, da viel mikroskopiert wird. Verschiedene Gewebe/Organe werden vorgestellt und anschließend Gewebeschnitte mikroskopiert und gezeichnet. Außerdem werden Fluoreszenzfärbungen selbst hergestellt und es findet eine Einführung in die Bildanalysesoftware Fiji statt.
Es kann eventuell sinnvoll sein, die Klausur erst nach dem Praktikum zu schreiben, da dann bereits Erfahrung mit der Zuordnung histologischer Bilder besteht.
Leistungspunkte: 3 (zählen zum Modul Physik aus dem ersten Semester)
Das Physik-Praktikum findet im zweiten Semester statt und umfasst 10 Versuche, die von einfacher Mechanik über Optik bis hin zu Radioaktivität die Grundlagen der Physik abdecken. Es findet wöchentlich statt und dient zur Vertiefung der Vorlesungsinhalte aus dem ersten Semester. Die erfolgreich absolvierte Physikklausur ist eine Teilnahmevoraussetzung. Das Praktikum wird von Studierenden aus höheren Semestern betreut.
An jedem Versuchstag sind maximal 10 Punkte zu erreichen (100 Punkte maximal). 50 Punkte sind die Grenze, mit der der praktische Teil des Praktikums erfolgreich absolviert wurde. Erreicht man mindestens 70 Punkte, so muss die praktikumsbegleitende Klausur nicht mehr geschrieben werden (= der theoretische Teil wurde auch bereits bestanden). Dies ist mit ein wenig Vorbereitung machbar.
Der Ablauf ist jedes Mal gleich, zuerst erfolgt ein Antestat, in dem die zum Versuch gehörigen Grundkenntnisse abgefragt werden, dann wird der Versuch durchgeführt. Dies darf zu zweit geschehen, und es darf auch am Ende des Versuchs ein Protokoll pro zwei Studierende abgegeben werden. Insgesamt stehen für jeden Versuch inklusive Antestat und Protokoll drei Zeitstunden zur Verfügung. Eine gute Vorbereitung auf die Durchführung und theoretischen Hintergründe der Versuche zahlt sich aus. Es empfiehlt sich auch die Vorlesung zur Fehlerrechnung (angeboten am Ende des ersten Semesters) als Vorbereitung zu besuchen, da die Fehlerrechnung ein essentieller Teil des Praktikums ist.
Stand: Juli 2019, geschrieben von Tim Ducksch und Henrike Antony