Erstes Semester
Im ersten Semester werden wichtige naturwissenschaftlichen Grundlagen vermittelt. Diese sind Physik, Anorganische Chemie, Organische Chemie und Biologie. Außerdem dozieren wöchentlich Professoren über verschiedene aktuelle Themen und mögliche Anwendungsbereiche der molekularen Biomedizin.
Neben den Vorlesungen und den dazugehörigen Seminaren, Tutorien und Übungen werden auch Praktika durchgeführt:
Zuerst findet ein Kleingruppenpraktikum* in Biologie (nach eigener Terminabsprache) und im Januar, also kurz vor der ersten Klausurphase, ein zehntägiges AC-Praktikum statt (an vier Nachmittagen in der Woche). In der vorlesungsfreien Zeit ist abschließend ein Praktikum in Organischer Chemie eingeplant.
*Zu Studienbeginn wird man mit 4-5 weiteren Kommilitonen einem Mentor/ einer Mentorin, der/die Professor/in am LIMES ist, zugeteilt. Diese/r ist während des Studiums Ansprechpartner/in bei Studienproblemen, fachspezifischen Fragen und sonstigen Anliegen und bei ihm/ihr findet besagtes Kleingruppenpraktikum statt.
Leistungspunkte: insgesamt 6 (jeweils 3 für den Besuch der Vorlesung und die Teilnahme an der Klausur und 3 für das Praktikum im zweiten Semester)
In der von Frau Dr. Soergel gehaltenen Vorlesung „Physik für Nebenfächler“, die u.A. auch von Medizinern, Geodäten, Pharmazeuten und Agrarwissenschaftlern besucht wird, werden die physikalischen Grundlagen der Mechanik, Hydrostatik, Wärmelehre, Elektrostatik, Magnetismus, Elektromagnetismus, Schwingungen und Wellen, Optik und Atom-und Kernphysik anschaulich erklärt, sodass sich auch weniger Physikbegeisterte mit der Vorlesung und Physik im Allgemeinen anfreunden können. Die Vorlesung braucht nicht unbedingt physikalisches Vorwissen.
Begleitend gibt es eine Pflichtübung, bei der man zweimal eine der wöchentlich online gestellten Übungsaufgaben erfolgreich vorrechnen muss, um zur Klausur zugelassen zu werden, welche dann aber machbar ist, da die Aufgaben denen der Übung ähneln (und erfahrungsgemäß etwas leichter sind).
Leistungspunkte: insgesamt 10 (9 für die Klausur zur Vorlesung und zum Praktikum und 1 für die Praktikumsprotokolle)
Die Experimentalvorlesung „Allgemeine und Anorganische Chemie“ findet im Chemischen Institut in Endenich zusammen mit den Chemikern, Lebensmittelchemikern und Geowissenschaftlern statt. Hierbei werden die Grundlagen von Anfang an besprochen, so dass die Klausur auch ohne Vorwissen zu bestehen ist. Es werden in jeder Vorlesung Experimente vorgeführt, um den Vorlesungsinhalt zu veranschaulichen. Die Vorlesung orientiert sich stark an Lehrbüchern, so dass man alles auch noch einmal nachlesen kann, was aber eher selten nötig ist, da auch die Vorlesungsfolien später im Internet hochgeladen werden. Trotzdem oder besser gesagt insbesondere lohnt sich ein Besuch der Vorlesung aufgrund des lockeren Vorlesungsstils des Dozenten (Herrn Prof. Filippou).
Begleitend zu der Vorlesung findet einmal wöchentlich eine Übung statt, in der der Vorlesungsstoff in Form von Übungsaufgaben vertieft wird. Diese Übungen werden von älteren Studierenden geleitet und der Termin ist frei wählbar. Gerade im Hinblick auf die Klausur lohnt sich der Besuch der Übungen, denn man erhält wertvolle Tipps und die Aufgaben ähneln sich teilweise stark.
Direkt nach den Weihnachtsferien findet das erste Praktikum des Studiums statt: In Anorganischer Chemie. In diesem 10-tägigen Praktikum werden zunächst die theoretischen Grundlagen besprochen und in den folgenden Tagen dann in die Praxis umgesetzt. Der praktische Teil findet an vier Nachmittagen der Woche statt. Die Versuche reichen von der Herstellung eigener Laborutensilien über Säure-Base- und Redoxreaktionen (besonders beliebt sind Titrationen) bis zur Analyse eines unbekannten Stoffgemisches, auch bekannt als "Ionenlotto". Die Klausur zum Praktikum ist an die Abschlussklausur des Moduls angehängt (2/3 zur Vorlesung, 1/3 zum Praktikum)
Leistungspunkte: insgesamt 10 (7 für die Vorlesung zur Klausur und 3 für die Klausur zum Praktikum)
Die Vorlesung in Organischer Chemie wird von Frau Dr. Kath–Schorr, Herrn Prof. Dr. Famulok und Herrn Prof. Dr. Mayer nur für Molekulare Biomediziner gehalten.
Zuerst werden etwas ausführlicher die Grundlagen besprochen (aber im Gegensatz zu AC ist ein chemisches Grundverständnis hier um einiges wichtiger und sollte sich mit Hilfe der Lehrbücher, die Grundlage der Vorlesung sind, angeeignet werden). Danach werden die aliphatischen Kohlenwasserstoffe (Alkane, Alkene und Alkine), deren Nomenklatur, Synthese, Eigenschaften & Reaktionen und dann die Aromaten (und deren Nomenklatur, Eigenschaften und Reaktionen) besprochen. Außerdem werden Stereochemie, Halogenalkane, Azidität und Basizität und viele funktionelle Gruppen behandelt (Alkohole, Amine, Carbonsäuren, Ketone, Aldehyde, Ester u.v.m.). Nach den Weihnachtsferien geht es abschließend um bioorthogonale Chemie, Perizyklische Reaktionen, Farbigkeit & Fluoreszenz und um analytische Methoden wie Massenspektrometrie, Infrarotspektroskopie und NMR.
Zusätzlich zur Vorlesung findet ein von Studierenden geleitetes Tutorium statt, in dem Inhalte vertieft werden und Klausuraufgaben geübt werden. Eine weitere Übung wird von einem anderen Dozenten gehalten. In dieser werden explizit klausurrelevante Aufgaben thematisiert. Die Klausur handelt die wichtigsten Themen der Vorlesung ab.
In der vorlesungsfreien Zeit findet dann ein dreiwöchiges Praktikum statt. Es befasst sich mit den wichtigsten Reaktionen der Vorlesung und dem Aufbau und der Handhabung von Apparaturen. Abgeschlossen wird das Praktikum mit einer Klausur, die zu Beginn des zweiten Semesters stattfindet und sich gleichermaßen mit den theoretischen Hintergründen und der praktischen Durchführung der Versuche beschäftigt.
Leistungspunkte: insgesamt 12 (9,6 aus der Klausur zur Vorlesung und 2,4 aus der Klausur in Biophysik im zweiten Semester)
Hierbei handelt es sich um eine Ringvorlesung, die nur für Molekulare Biomediziner gehalten wird. Das heißt, dass man viele verschiedene Dozenten hat, die jeweils ein Fachgebiet vorstellen und dabei je nach Thema drei bis zehn Vorlesungsstunden halten. Die vorgestellten Themen reichen von Zellaufbau über Entwicklungsbiologie, Immunbiologie, klassische Genetik und den Aufbau von Membranen bis zu Homöostase und dem Ablauf von Signalkaskaden und variieren nach dem jeweiligen Dozenten.
Die Klausur zählt mit 9,6 LP am meisten in diesem Semester, es lohnt sich also diese ordentlich vorzubereiten. In der Klausur werden von den Dozenten dann zu ihren Themen spezifische Fragen gestellt, die teilweise einiges an Detailwissen erfordern. Mit etwas Lernaufwand ist die Klausur aber gut machbar.
Stand: Juli 2019, geschrieben von Tim Ducksch und Henrike Antony